Mit dem UV-Index die Haut richtig vor der Sonne schützen
UV-Strahlen sind nicht überall gleich intensiv
Wie intensiv UV-Strahlen auf die Erdoberfläche treffen, hängt eng mit dem Sonnenstand zusammen. Und der Sonnenstand hängt wiederum davon ab, wo man sich gerade befindet und welche Jahres- sowie Tageszeit gerade herrscht.
Zur Mittagszeit, wenn die Sonne im Sommer senkrecht über uns steht, ist die Sonne am stärksten. Zu diesem Zeitpunkt ist auch die UV-Strahlung am intensivsten. Eine genaue Uhrzeit, wann die höchste UV-Intensität auftritt, ist aber schwer zu nennen. Denn innerhalb einer Zeitzone findet dieser Moment zu sehr unterschiedlichen Zeiten statt. Daher wird empfohlen, die Sonne im Sommer generell zwischen 11 und 16 Uhr zu meiden.
Hinzu kommt: Die Intensität der UV-Strahlung steigt in Richtung des Äquators an. Im Süden ist die UV-Strahlung deutlich stärker als in nördlichen Ländern. Aber auch mit der Höhe über dem Meeresspiegel nimmt die Intensität der UV-Strahlung zu.
Die dünner werdende Atmosphäre kann immer weniger UV-Strahlung absorbieren. Das bedeutet, dass gerade in diesen Regionen die Haut unbedingt vor der Sonne zu schützen ist. Im Hochgebirge, ob beim Wandern oder beim Klettern, sollte die Haut daher mit Kleidung bedeckt sein. Eine Sonnenbrille bietet Schutz für die Augen. Unbedeckte Körperpartien wie das Gesicht benötigen dringend einen Schutz durch Sonnencreme.
Und auch im Winter ist Sonnenschutz für die Haut wichtig, gerade im Gebirge beim Skifahren. Denn der Schnee reflektiert die UV-Strahlung stark, so dass die Strahlenbelastung zunimmt. Dieser sogenannte Spiegel-Effekt tritt auch bei Wasser, weißem Sand und weißen Mauerflächen auf. Folglich ist gerade bei sportlichen Aktivitäten im Wasser, wie Schwimmen, Segeln oder Surfen, das Auftragen von Sonnencreme sehr wichtig.
UV-Index-Skala: Wie gefährlich ist die Sonne?
Wer unsicher ist, wie intensiv und gefährlich die UV-Strahlung tatsächlich ist, der kann sich am UV-Index (UVI) orientieren. Der UV-Index ist ein international einheitlich geltendes Maß und gibt Aufschluss über die sonnenbrandwirksame UV-Strahlung des Sonnenlichts. Die Skala reicht von 0 bis 11+ und berücksichtigt Faktoren wie Sonnenstand, Bewölkung, Ozonkonzentration und geografische Lage.
Es gilt: Je höher der UV-Index, desto höher das Sonnenbrandrisiko. Und damit das Risiko, dass die Haut geschädigt wird – um so mehr muss sie geschützt werden. Dementsprechend ist auch die Höhe des Lichtschutzfaktors anzupassen.
UV-Index-Wert zwischen 3 und 5
Bewegt sich der UV-Index zwischen 3 und 5, wird geraten, Kleidung zu tragen, die den Oberkörper bedeckt. Außerdem gilt: Sonnencreme verwenden und eine Sonnenbrille aufsetzen.
UV-Index-Wert zwischen 6 und 8
Das Risiko, das von der Sonnenstrahlung ausgeht, ist bereits hoch. Zusätzlich zu den Tipps, die schon bei einem UVI von 3 empfohlen werden, kommen weitere Schutzmaßnahmen hinzu. Jetzt erweisen sich nicht nur Sonnencreme, sondern auch ein Sonnenhut als unbedingt notwendig. Zudem ratsam: Zur Mittagssonne Schatten aufsuchen.
UV-Index-Wert ab 8
Herrscht ein UVI von 8 oder höher, sollte man sich in der Mittagszeit generell nicht draußen aufhalten. Selbst im Schatten zählen ein sonnendichtes Oberteil, lange Hosen oder Rock, Sonnencreme mit sehr hohem Lichtschutzfaktor sowie Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut zur empfohlenen Ausstattung zum Schutz vor der gefährlichen UV-Strahlung.
Der UV-Index ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schutzkompass für den Alltag. Schon bei mittleren Werten lohnt sich der Griff zum Sonnenschutz – denn unsere Haut hat ein „UV-Gedächtnis“. Wer die UV-Index-Skala versteht, kann also bewusster mit Sonne umgehen.
Gut zu wissen: Der UVI ist auf der ganzen Welt abrufbereit. Daher eignet sich der Wert gut dafür, sich über die lokale Situation in Urlaubsorten zu informieren. Die genannten Verhaltensregeln gelten dem UVI entsprechend.
Der aktuelle UV-Index für Deutschland lässt sich auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes abrufen.
Wie wird der UV-Index gemessen?
Die Messung erfolgt mit speziellen UV-Radiometern – empfindlichen Geräten, welche die biologisch wirksame UV-Strahlung an einem bestimmten Ort messen. Grundlage ist dabei die UV-Strahlung auf einer waagerechten Fläche (z. B. die Hautoberfläche), gewichtet nach dem sogenannten Erythemrisiko – der Fähigkeit der UV-Strahlung, Sonnenbrand auszulösen.
Für die Berechnung des UV-Index spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- UV-Strahlungsintensität (UV-A und UV-B)
- Sonnenstand
- Ozonkonzentration in der Atmosphäre
- Bewölkung, Luftverschmutzung und Höhenlage
Die Ergebnisse werden täglich aktualisiert und regional angepasst.
Der individuelle Hauttyp
Um den angemessenen Lichtschutzfaktor auswählen zu können, kommt es neben dem UVI auch auf den individuellen Hauttyp an. Unterschieden werden 4 Hauttypen. Hauttyp 1 ist sehr hell und blass, Hauttyp 2 ist hell, Hauttyp 3 ist hellbraun und Hauttyp 4 ist braun. Hier gilt: Je heller der Hauttyp, umso empfindlicher ist die Haut und umso höher ist der benötigte Lichtschutzfaktor.
Haut-typ | Haut-farbe | Augen-farbe | Haar-farbe | Sonnen-brand | LSF* (ab UVI 3) | LSF* (ab UVI 5) | LSF* (ab UVI 8) |
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1 | sehr hell, blass | meist blau | rötlich | sofort | 30 | 50 | 50+ |
2 | hell | blau, grün, grau | blond | schnell | 20 | 30 | 50+ |
3 | hell-braun | grau, braun | dunkel-blond | manch-mal | 15 | 25 | 50 |
4 | braun | dunkel | dunkel | selten | 10 | 20 | 50 |
Kinder-haut | sehr hell | alle Augen-farben | alle Haar-farben | sehr schnell | 30 | 50+ | Exposition vermeiden |
*Empfohlener (Mindest-)Lichtschutzfaktor je nach Hauttyp und UVI.
