Was machen UV-Filter in Sonnenschutzmitteln?

Sonnenschutzmittel enthalten UV-Filter, die die Haut vor UV-Strahlung schützen. Die Filter wirken auf unterschiedliche Weise. Um welche Stoffe handelt es sich genau und wie entsteht die Schutzwirkung?

UV-Filter als Herzstück jeder Sonnencreme

Sonnencremes wirken, weil sie UV-Filter enthalten, die auch Lichtschutzfilter genannt werden. Diese UV-Filter reduzieren die gefährlichen Folgen von UV-Strahlung auf der Haut. Hierbei wird zwischen zwei Arten von UV-Filtern unterschieden:

  1. Lösliche organische Substanzen, welche die UV-Strahlung des Sonnenlichts absorbieren – oft auch chemische UV-Filter genannt.
  2. Anorganische oder organische, unlösliche Stoffe, die auf Basis von Pigmenten die UV-Strahlung reflektieren und absorbieren – im Falle von anorganischen Pigmenten oft auch mineralische UV-Filter genannt.

UV-Filter-Pigmente

Pigmente oder Mikropigmente reflektieren, streuen oder absorbieren die gefährliche UV-Strahlung. Manche Sonnenschutzprodukte enthalten Titandioxid oder Zinkoxid in Form von Nanopartikeln. Die Größe der Partikel ist so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen sind. Ihre Teilchengröße bewegen sich im Nanobereich (1 mm entspricht 1.000.000 nm). Das hat zum einen den Vorteil, dass Sonnenschutzmittel transparent auf der Haut erscheinen und keinen unschönen weißen Auftrag auf der Haut hinterlassen. Zum anderen lässt sich die Sonnencreme leichter verteilen, was die Anwendung erleichtert und mehr Menschen zur Sonnencreme greifen lässt.

Lösliche, organische UV-Filter

UV-Filter aus löslichen Stoffen schützen vor der schädlichen Sonnenstrahlung, indem sie UV-Licht aufnehmen und die Energie der Strahlen in Wärme umwandeln und damit als energieärmere Strahlung wieder abgeben.

Antioxidativ wirkende Stoffe als Ergänzung

Häufig enthalten Sonnenschutzprodukte auch antioxidativ wirkende Substanzen wie Vitamin C oder Vitamin E. Sie werden auch als sekundäre Lichtschutzstoffe bezeichnet. Sie tragen ebenfalls zum Schutz vor UV-Strahlen bei, allerdings wesentlich geringer als UV-Filter. Sie haben vielmehr eine ergänzende Wirkung. Im Detail unterbinden sie die photochemische Reaktionskette, die UV-Licht in Gang setzt – in dem Fall, wenn trotz Lichtschutzfilter Strahlen in die Haut eingedrungen sind. Dadurch können Antioxidantien Zell- und Erbgutschäden mindern.

Mehrere UV-Filter in einem Sonnenschutzprodukt

Werden verschiedene UV-Filter miteinander kombiniert, greifen verschiedene Schutzmechanismen gleichzeitig. Das erhöht die Wirksamkeit des Sonnenschutzmittels und erzielt einen besonders breiten Schutz. So können beispielsweise organische und anorganische UV-Filter kombiniert werden. Es können sich aber auch verschiedene organische UV-Filter untereinander ergänzen, um das Absorptionsspektrum zu erweitern. Grundsätzlich enthalten alle Sonnenschutzmittel UV- A- und UV-B- Filter, um die Haut vor der gesamten Bandbreite relevanter UV-Strahlung zu schützen.

Welche UV-Filter sind zugelassen?

Sonnenschutzmittel sind kosmetische Mittel und unterliegen den strengen Anforderungen des europäischen Kosmetikrechts. Die EU-Kosmetikverordnung schreibt besondere Regelungen und ein spezielles Zulassungsverfahren für UV-Filter vor. Innerhalb der EU dürfen aktuell nur ca. 30 UV-Filter in Sonnenschutzprodukten verwendet werden, die zuvor von einem unabhängigen wissenschaftlichen Gremium hinsichtlich ihrer Sicherheit und Wirksamkeit umfassend bewertet wurden.

Eine Frau, die vor dem Spiegel Sonnencreme im Gesicht aufträgt.