Für Babys gilt: Raus aus der Sonne!

Babys sollten im 1. Lebensjahr nicht in die direkte Sonne, da ihre Haut sich noch nicht selbst schützen kann. Hier gibt es die Tipps, wie der Aufenthalt mit den Kleinen draußen trotzdem gelingt.

Das erste Lebensjahr: Sonne ist tabu

Auch wenn die Sonne noch so sehr lockt – Babys gehören während der ersten zwölf Monate nicht in die Sonne. Denn bis ihre Haut den natürlichen Schutzmechanismus gebildet hat, sind Neugeborene den UV-Strahlen praktisch wehrlos ausgesetzt. So ist die Haut der Kleinen zum Beispiel noch nicht fähig, eine schützende Lichtschwiele aufzubauen. Eine Lichtschwiele ist eine verdickte Hautstelle, die sich bildet, wenn die Haut wiederholt und intensiv der Sonne ausgesetzt ist. Hierbei produziert die Haut verstärkt Keratin, was zu einer dickeren Hautschicht führt. Es ist eine natürliche Reaktion der Haut, um sich vor den schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Bei Kindern findet dieser Prozess erst ab einem Alter von etwa sechs Jahren in nennenswertem Ausmaß statt.

Es gibt aber noch weitere Gründe, warum Kinderhaut besser nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden sollte. So ist Kinderhaut noch nicht im Stande, schnell und ausreichend Pigmente, das sogenannte Melanin, zu produzieren. Fehlt das Melanin, kann die Haut nicht bräunen und keinen hauteigenen UV-Schutz herstellen. Aus diesem Grund gilt: Babys müssen raus aus der Sonne! Denn jeder Sonnenbrand, von klein auf, steigert das Risiko, dass die Haut durch die UV-Strahlen geschädigt wird. Langfristig kann das zu ernsthaften Hauterkrankungen wie Hautkrebs führen.

Beim Spaziergang im Kinderwagen oder im Garten auf der Decke – Säuglinge und Kleinkinder sind im Schatten besser aufgehoben. Das schützende Verdeck am Buggy und der Schirm im Garten gehören daher zur Pflichtausstattung für alle Eltern. Aber Vorsicht: Auch im Schatten muss die Haut der Kleinen unbedingt vor den UV-Strahlen geschützt werden. Denn auch im Schatten trifft ein Großteil der UV-Strahlen noch auf die Haut. Sonnencreme und Kleidung, die den Körper bedeckt, gehören daher auch im Schatten zu einem sicheren Sonnenschutz dazu.

Lässt sich die Sonne nicht vollständig vermeiden, ist die Haut unbedingt durch Kleidung und Sonnenhut zu bedecken. Unbekleidete Hautstellen können durch eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geschützt werden. In der Drogerie und der Apotheke werden spezielle Produkte angeboten, die sich für Babyhaut eignen.

Nie ohne – Kleidung und Sonnencreme für Kleinkinder

Erst ab dem zweiten Lebensjahr dürfen Kinder in die Sonne – jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Den bestmöglichen UV-Schutz erreichen Eltern, wenn möglichst viele Körperpartien der Kleinen mit Kleidung bedeckt sind und alle anderen Stellen gut eingecremt sind. Dafür empfiehlt sich ein Sonnenschutzmittel, das speziell auf Kinderhaut ausgerichtet ist – also Sonnencreme für Kinder oder Babys – und einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 aufweist.

Zu den Hautpartien, die der Sonne besonders intensiv ausgesetzt sind, zählen Ohren, Nasen und Lippen. Diese Hautareale sind beim Eincremen auf jeden Fall besonders zu berücksichtigen. Sind Arme und Beine nicht durch Kleidung bedeckt, müssen auch sie sorgfältig eingecremt werden. Der restliche Körper sollte so gut wie möglich mit Kleidung geschützt sein, insbesondere der Kopf. Speziell für Kleinkinder bieten sich Sonnenmützen mit Nackenschutz an. Und: Sonnenbrille nicht vergessen! Auch die Augen der Kleinen sind sehr empfindlich.

Außerdem zu beachten: Trotz Sonnenschutz dürfen sich Kleinkinder nicht unbegrenzt, sondern nur für kurze Zeit in der Sonne aufhalten. Generell ist die Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr für kleine Kinder nicht geeignet und sollte vermieden werden. Denn während dieser Tageszeit ist die Sonne am intensivsten und das Risiko für die empfindliche Haut der Kleinen besonders hoch, gefährliche Sonnenschäden davonzutragen. Da dies auch für den Aufenthalt im Schatten gilt, ist ein Aufenthalt im Freien während dieser Tageszeit generell nicht empfehlenswert.

Doppelt hält besser: Nachcremen nicht vergessen

Sonnenschutz für Kinder und Babys ist unerlässlich. Wieso? Kinder verbringen mehr Zeit an der frischen Luft und in der Sonne als Erwachsene. Bis zum 18. Lebensjahr erhält die Haut bereits etwa 50 bis 75 % der gesamten Sonnenstrahlung, der die Haut während eines Lebens ausgesetzt ist. Umso wichtiger ist es, die Haut zu schützen. Denn die Haut vergisst nicht. Jeder Sonnenbrand im Kindesalter steigert das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Deshalb ist bei allen Freizeitaktivitäten draußen ein regelmäßiges Nachcremen wichtig. Denn beim Abtrocknen, Schwitzen oder Schwimmen nimmt der Schutzfilm der aufgetragenen Sonnencreme ab. Eine effektive Schutzwirkung des Sonnenschutzmittels kann nur durch regelmäßiges Nachcremen aufrechterhalten werden.

Trotz aller Schutzmaßnahmen: Kinder und insbesondere Kleinkinder sollten sich vorwiegend im Schatten aufhalten – immer gut durch Kleidung, Sonnenhut und Sonnencreme geschützt. Sonnenschirme können hier flexibel zum Einsatz kommen. Halten sich Eltern für ihren Sonnenschutz auch an die vorgeschlagenen Tipps, können sie den Kleinen als Vorbild dienen, da Kinder gerne den Großen nacheifern. So verinnerlichen sie von Anfang an, wie wichtig es ist, die eigene Haut vor den gefährlichen UV-Strahlen zu bewahren.

Ein Baby mit Sonnenhut sitzt im Garten unter einer großen Pflanze mit gelben Blüten, die Schatten spendet.