Vitamin D trotz Sonnencreme?
Der Körper und das Sonnenvitamin
Vitamin D ist essenziell für unseren Körper. Es stärkt die Knochen, unterstützt das Immunsystem und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Das Besondere: Der Körper stellt Vitamin D selbst her, da nur zehn bis zwanzig Prozent der erforderlichen Menge in Deutschland über die Nahrung aufgenommen werden. Dazu benötigt der Körper die UV-B-Strahlen der Sonne, die über die Haut aufgenommen werden.
Vitamin D gibt’s nur durch die Sonne?
Hier beginnt der Irrglaube: Behauptet wird, nur ein Sonnenbad im Freien ohne Sonnenschutz könne den Vitamin-D-Spiegel effektiv erhöhen. Dabei wird übersehen, wie viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen: Tageszeit, Jahreszeit, geografische Lage, Hauttyp – und nicht zuletzt Ernährung und der individuelle Lebensstil. Außerdem kann der Körper bereits bei nur wenigen Minuten der Sonnenexposition eine relevante Menge Vitamin D produzieren – ohne stundenlanges Sonnenbad.
Sonnenschutz und Vitamin D – kein Widerspruch
Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Sonnenschutzmittel verwenden, keinen signifikant niedrigeren Vitamin-D-Spiegel haben als Menschen, die darauf verzichten.
Sonnencremes enthalten UV-Filter, die die Haut vor schädlicher UV-Strahlung schützen. Selbst bei Verwendung von Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) gelangt noch ein Teil der UV-B-Strahlung zu den Zellen und es kann sich Vitamin D in der Haut bilden. Auch bei großzügigem Auftragen und regelmäßigem Nachcremen ist keine Verminderung der Vitamin-D-Produktion zu erwarten und der Schutz bleibt zuverlässig bestehen.
Vitamin D entsteht auch im Schatten
Auch ohne direkte Sonneneinstrahlung entsteht Vitamin D: Generell gelangen bis zu 50–70 % der UV-B-Strahlen durch Streuung und Reflexion auf die Haut. Das bedeutet, dass auch bei einem Aufenthalt im Schatten – etwa unter einem Baum oder einem Sonnenschirm – Vitamin D gebildet wird.
Fakt: Vitamin D entsteht auch mit Sonnenschutz
Der Mythos, dass nur ungeschützter Sonnengenuss für eine optimale Vitamin-D-Versorgung sorgt, ist falsch. Auch mit einem bewussten Umgang mit der Sonne, der Wahl eines passenden LSF und dem Einsatz effektiver UV-Filter lässt sich die Haut schützen und der Vitamin-D-Haushalt im Gleichgewicht halten. Für Risikogruppen oder Babys kann allerdings in sonnenarmen Monaten eine gezielte Nahrungsergänzung – ausschließlich in Rücksprache mit Ärzten – sinnvoll sein.
